Mit dem Ausbau der Erneuerbaren und insbesondere der Windenergie eröffnen sich für ländliche Räume immense Wertschöpfungspotenziale. Dafür braucht es Flächen, die vielerorts im Eigentum von Einzelnen liegen oder allein genommen nicht ausreichend groß sind. Doch wie können Kommunen trotzdem sicherstellen, dass Wertschöpfung entsteht und alle gemeinsam davon profitieren?
Im Rahmen der Digitalveranstaltung „Flächenpooling für Erneuerbare Energien – Fair, transparent, zukunftsorientiert” diskutierten Christopher Lüning (LEA Hessen), Rolf Pfeifer (endura kommunal) und Maximilian Nunn (Stadt Arnstein) mit über 90 Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen, Landkreisen, kommunalen Verbänden und Energiegenossenschaften über die Chancen und Herausforderungen des Flächenpoolings für die kommunale Wertschöpfung im Kontext der Energiewende.
Beim Ausbau erneuerbarer Energien, z.B. von Windenergieanlagen, befinden sich Kommunen häufig in einem Spannungsfeld zwischen u.a. Flächeneigentümerinnen und Flächeneigentümern, einer breiten und oft heterogenen Öffentlichkeit, investitionswilligen Projektierern und den Interessen von Naturschutzverbänden. Um die Wertschöpfungspotentiale auf kommunaler Ebene zu sichern, ist es wesentlich, dass sich die Kommunen frühzeitig Gedanken zur Flächeneignung machen und sich dann anschließend mit den Flächeneigentümerinnen und Flächeneigentümern zusammensetzen. Dieser komplexe und aufwändige Prozess kann sich für die Kommunen langfristig lohnen. Ein geeigneter Ansatz für Kommunen, die Steuerungshoheit zu behalten, ist das Flächenpooling. Hierbei verbleibt die Prozesssteuerung zur strukturierten Vergabe von Flächen zur Realisierung von Erneuerbare-Energien-Anlagen in kommunaler Hand. Auf diese Weise kann die Anzahl der Anlagen im Sinne der Kommune gesteuert, die kommunale Wertschöpfung erhöht, das Verhältnis von Pacht- und Betriebseinnahmen ausbalanciert, die kommunale Daseinsvorsorge unterstützt und das soziale Miteinander gewahrt werden.
Zu den Herausforderungen bei der Umsetzung eines solchen Steuerungsansatzes zählen neben der Datenverfügbarkeit zu den Eigentumsverhältnissen der benötigten Flächen, die Überwindung vorhandener Skepsis, die oftmals notwendige interkommunale Zusammenarbeit und die je nach Bundesland unterschiedlich ausgeprägten Regelungen im Rahmen der kommunalen Bauleitplanung.
Das Fazit der Veranstaltung war, dass Mut und vorausschauendes Handeln auf kommunaler Ebene erforderlich sind, um die Potenziale der Energiewende vor Ort zu nutzen. Die jeweiligen Landesenergieagenturen und andere Fachagenturen bieten bereits zahlreiche Materialien an, die Kommunen dabei unterstützen, das ‚Heft des Handelns‘ in die Hand zu nehmen.
Die im Rahmen der Veranstaltung gezeigten Folien der Referenten finden Sie hier:
Weiterführende Materialien zur Information, die im Rahmen der Veranstaltung genannt wurden, finden Sie hier: