Kommunen im Austausch: Energiewende aktiv gestalten – BULE

Erfolgreicher PV-Ausbau auf kommunalen Liegenschaften – Aktuelle rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie kommunale Best Practices

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Mittwoch, 21. Mai 2025 von 10:00 bis 12:00 Uhr

Wie sollten Kommunen vorgehen, wenn diese ihre eigenen Liegenschaften mit PV-Anlagen ausstatten wollen? Welche verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten gibt es – und wie kann die Kommune dabei auch wirtschaftlich profitieren? Rund 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland nahmen an der digitalen Veranstaltung teil, um sich zu diesen Themen zu informieren. Im Fokus der Veranstaltung standen aktuelle wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen des kommunalen PV-Ausbaus – und insbesondere die Umsetzung mit verschiedenen Betreibermodellen.

Nach Begrüßung und Einführung in das Bundesprogramm „Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung“ (BULEplus) durch Kaspar Tyrichter von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) führte Verena Michalek, Geschäftsführerin der Energieagentur Schaumburg in Niedersachsen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Fachvortrag in Grundlagen sowie in der Praxis erprobte Herangehensweisen für die Planung und Umsetzung von PV-Anlagen auf kommunalen Dächern ein. Aufbauend auf einer Übersicht möglicher PV-Betreibermodelle gab sie einen vertieften Einblick in das bewährte „Schaumburger Modell“: Mit dieser Kombination aus Gestattungs- und Stromliefervertrag können bereits 12 Prozent der Landkreisverwaltung Schaumburg mit PV-Strom versorgt werden.

Zwei Fallbeispiele beleuchteten unterschiedliche Herangehensweisen aus der kommunalen Praxis.

Michael Jülg, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement der Stadt Rastatt (Baden-Württemberg), beschrieb die Ausgangssituation und die Vorgehensweise von Rastatt. Mit der Verpachtung von Dachflächen und dem Fremdbetrieb der PV-Anlagen sind keine kommunalen Investitionen und auch kein Personal für die Betriebsführung notwendig – jedoch verzichte man dabei auf wirtschaftliche Vorteile. Das Ziel des Gemeinderats einer größtmöglichen Nutzung der städtischen Dachflächen konnte so jedoch schnell und unkompliziert erreicht werden: Rastatt gehört aktuell zu den 10 deutschen Städten und Kommunen mit den anteilig meisten PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden.

Einen anderen Weg geht die Gemeinde Bakum (Niedersachsen): Während kommunale Dächer anfangs noch für den Fremdbetrieb verpachtet wurden, werden neue PV-Anlagen inzwischen im Eigenbetrieb geplant und genutzt. Tobias Averbeck, Bürgermeister der Gemeinde Bakum, erläuterte, wie die PV-Anlagen auf Schulen, dem Rathaus, der Sporthalle und bald auch der örtlichen Kita durch eine Anschlussbündelung und einen Speicher verbunden werden konnten. Ein transparenter Einblick in die Erzeugungsmengen, Verbräuche und Höhe der Investitionen zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass sich die PV-Anlagen nicht nur für den Klimaschutz lohnen: Bakum rechnet damit, dass sich die Kosten für PV-Anlagen, Speicher und Anschlussbündelung bereits in 7 Jahren amortisieren werden. Im nächsten Schritt will Bakum ein Bilanzkreismodell etablieren, um weitere gemeindeeigene Stromanschlüsse mit PV-Überschussstrom versorgen zu können.

Diese Veranstaltung gehört zum Themenkomplex „Potenziale für die PV-Nutzung in Kommunen“ und zeigt auf, wie kommunale Liegenschaften erfolgreich für den Photovoltaik-Ausbau erschlossen werden können.

Die Präsentationen und ein Videomitschnitt der Referentin und Referenten stehen hier bereit:

Verena Michalek, Energieagentur Schaumburg: PV auf kommunalen Dächern

Michael Jülg, Gebäudemanagement der Stadt Rastatt: PV-Anlagen auf Dächern öffentlicher Gebäude

Tobias Averbeck, Gemeinde Bakum: Wie eine Gemeinde ihr Potenzial entdeckt

Details:

Datum:

Mittwoch, 21. Mai 2025

Zeit:

10:00 - 12:00 Uhr

Veranstaltungsort:Digitalveranstaltung